Wie wird sich unsere Zukunft im Bezug auf Nachhaltigkeit und Essen gestalten?
Genau dieses Thema behandelt die EXPO in Mailand. Nun befand ich mich schon mal in der Nähe und konnte nicht anders. Ich musste hin. Da ich bisher noch nie eine Messe dieser Art besucht hatte, ging ich voreingenommen an dieses Thema heran.
Ich hatte eine Weltreise vor mir, denn 145 Länder sollten vertreten sein und buhlten um Aufmerksamkeit.
Da erschien mir der Eintrittspreis von € 38,– geradezu als ein Schnäppchen. Zudem hoffte ich auf die Möglichkeit, dass ich die landestypischen Spezialitäten probieren könnte.
Gleich zu Beginn empfing mich Süd Korea. Gespickt mit High-Tech-Robotern, die mir erklärten, wie mein Essen aussieht, wenn ich es in der Mitte durchschneide und wieviel Kalorien z.B. eine Zucchini hat.
Ich war gelangweilt.
Da fand ich die Art und Weise, wie man ein „Kimchi“ zubereitet schon viel spannender.
Kleinere Länder wie Togo, Gabun, Gambia etc., oder Yemen hatte man in einer hinteren ‚Reihe‘ zusammengelegt. Obwohl jeder seinen eigenen Eingang mit Flagge davor hatte, konnten die Länder nur mit ihren Exportschlagern aufwarten.
Von Nachhaltigkeit leider keine Spur.
Dafür gab es wenigstens etwas Unterhaltung. Sei es in Form von lustigen Skulpturen, oder man ließ sich von einer der Damen aus dem Yemen die Hände in Form eines Henna-Tattoos verschönern.
Auf jeden Fall, verstanden diese Künstlerinnen ihr Handwerk!
Thailand wartete unter anderem mit landestypischer Musik und Tanz auf.
Auch bei den Pavillions hatten sich die Länder einiges einfallen lassen, obwohl sich mir manchmal der Sinn nicht erschließen wollte. Doch sieh selbst.
Die USA wartete mit ihren Food Trucks auf…
Natürlich gab es auch kurioses zu entdecken, wenn man sich mal von den Massen entfernte und in die hinteren Gefilde abwanderte.
Jetzt fragt man sich natürlich, wo bleibt da die Nachhaltigkeit? Na hier!
Oder suchst du noch nach einer Anregung, wie du die nächsten Erdbeeren schattenspendend anbringen kannst?
Natürlich habe ich es nicht geschafft in ALLE Pavillions zu gehen. Einige gingen auch mit weniger gutem Beispiel voran. Leider. Rumänien war eines davon. Gelangweilte Mienen auf den Gesichtern der Hostessen, luden nicht wirklich zu einem Besuch ein. Dennoch wagte ich es, denn schließlich spielt mein Thriller, den ich zur Zeit schreibe, u.a. in Rumänien. Außer ein paar wenigen Bildern von rumänischen Künstlern und einer Pianistin, die für mich und meinen Mann in die Tasten haute, gab es dort nichts zu sehen. Ich freute mich umso mehr auf das Restaurant, doch das war „geschlossen“. Und das zur Mittagszeit…
Das beste Beispiel für die Umsetzung des Themas, bot meiner Meinung nach, Deutschland. Hier zeigte sich einmal wieder mehr, wie wir die Vorreiterrolle übernehmen.

Solarbäume – so sehen sie aus. Tagsüber tanken sie Energie und versorgen sich abends mit Strom. Toll!
Dafür waren die Preise im Restaurant ziemlich gepfeffert…
Den schönsten Pavillion bot Marokko. Von außen schlicht,
von innen …
Marokko hat sich mit Nachhaltigkeit zum Thema Wasser und Wüste ein wenig mehr auseinander gesetzt, und dies mit farbenfrohen Exponaten anschaulich dargestellt.
Bei den meisten Ländern hatte ich den Eindruck, dass sie das Thema verfehlt haben.
Zudem war ich enttäuscht, dass die Länder keine „Kostproben“ ihrer landestypischen Gerichte anboten.
Wer sich einmal durch die Welt essen wollte, durfte tief in die Tasche greifen.
Wenigstens war das Wasser an den Trinkstationen umsonst.
Der Clou: es gab stilles Wasser und Wasser mit Sprudel.
Also – Flasche mitbringen!
Denn Wasser benötigte ich an diesem Tag in Mengen!
Ich war an einem Mittwoch auf der Expo. Das Gedränge hielt sich sehr in Grenzen und machte so den Besuch angenehm. Vielleicht lag es aber auch einfach nur am heißen Wetter.
Maren
(Temporal News Time Redaktion)